Der Frümsel weist den steilsten und kürzesten Rücken der Churfirsten-Nordseite auf. Trotzdem führt ein deutliches Weglein zu seinem Gipfel und er wird oft besucht. Zum Klettern ist vor allem die schöne und plattige Ostwand interessant. Ihre Routen bestechen durch guten Fels und werden dementsprechend häufig begangen.
Ein Klassiker im Plaisirbereich war der «Städtliblick» (Schmed Marcel und Barbara, Kurt Locher 1992). Im Juli 2014 riss ein massiver Felssturz die obersten beiden Seillängen weg. Die Route ist seitdem nicht mehr begehbar. 2015 suchten Marcel Schmed und Linus Gall links vom «Städtliblick» eine neue Linie und bohrten einige Seillängen ein. Das Projekt lag dann auf Eis, weil der obere Teil durch den Felssturz so brüchig war, dass es keine sichere Fortsetzung gab. Am 11. August 2019 haben Marcel Schmed und Berni Eggenberger wider Erwarten einen exponierten, aber sehr attraktiven Ausstieg gefunden. Die Route führt nun über einen imposanten, ausgesetzten Armlastigen Links-Quergang auf den Gipfelgrat. Mit dem «Liechtblick» wurde in der Ostwand wieder eine Route im Plaisir-Bereich erschlossen.

Steckbrief

Gestein: Kalk

Exposition: Ost

Schwierigkeit: 5c-6a+

Länge: ca. 200m

 

Route «Liechtblick»

8 Sl., 6a+, M. Schmed, L.Gall, B. Eggenberger (2015/ 2019)
Imposante Kletterei in luftigem Ambiente. Sehr gut abgesichert.
Zustieg: Von Sellamatt übers Brisizimmer ins Frümseltal und zur Obersäss Nideri. 1½ h ab Sellamattsessellift.
Material: komplett eingerichtet mit Bohrhaken. 10 Express.
Abstieg: Zu Fuss über den Gipfel zurück nach Selamatt oder 4x Abseilen über die neue und ausgesetzte Abseilpiste (Achtung 45m!, s. Topo).